Notruf 112

nein, nein, keine Sorge, mir ist nichts passiert. Niemandem ist etwas passiert.



Der Windfinder meldet NW mit zu wenigen km/h, die Austrocontrol meldet NW mit zu vielen Knoten.
Wer hat recht?
Mit etwas Glück könnte es gerade dazwischen liegen.

Ich fahre zum Ötscher. Bereits vom Auto aus sehe ich einige Schirme in der Luft, also nichts wie hinauf!

Ich bin spät dran, der Liftwart lässt mich gerade noch vor der Mittagspause einsteigen. Danke!

Oben angekommen ist es windig. Der Liftwart der Bergstation meint dass es immer stärker wird. Es ist wirklich zu stark. Am "Hundsi" (Hundsheimer Berg) würde ich bei dieser Windstärke vielleicht starten, aber der Ötscher ist doch "eine Nummer größer". Außerdem ist hier kein flacher Gipfel auf dem man toplanden könnte, sondern hinter dem Gipfelgrat lauert ein Lee?.

Ich wandere zum Ötscher-Gipfel. Über dem Gipfel fliegt jemand. Was von unten so spielerisch aussieht ist wahrscheinlich ein Höllenritt, er macht zeitweise keine Fahrt gegen den Wind. Er versucht es mit Beschleunigen? und Ohrenanlegen? - das kommt mir doch bekannt vor.

Irgendwann gewinnt der Wind den ungleichen Kampf und der Paragleiter sinkt rückwärts fliegend ins Lee.
Es kommt wie es kommen muss, ein Totalzerstörer! ?
Der Schirm öffnet sich sofort, aber nur um gleich wieder zu klappen.
Spiralsturz - ich schaue dem orangen Innencontainer nach der gerade wegfliegt
und schon ist der Rettungsschirm? offen.
Die Drehbewegung ist gestoppt und das Gespann sinkt kontrolliert.
Es verschwindet hinter einer Geländestufe, ich sehe die Landung nicht.

Ich rufe 112. Der Wind rauscht, der Handy-Empfang ist schlecht. "Habe ich Sie richtig verstanden, ein Paragleiter ist abgestürzt?" - "Nein, Notlandung mit dem Rettungsgerät, ich sehe ihn nicht".

Ein paar Minute später ein Rückruf von der Polizei Scheibbs: Der Pilot hat angerufen, er ist gut gelandet und braucht keine Hilfe.

Blick vom kleinen Ötscher zum Ötschergipfel

Ich besteige noch den kleinen Ötscher - ist es halt ein Wandertag geworden.