Karlo am Telefon. Wir fahren nächste Woche nach Zypern, bist dabei? Wir sind fast die gleiche Gruppe wie vor 2 Jahren beim Balkan Express. Termine abklären, ja, geht sich aus. Ich bin dabei!
©Karlo Pavlovic |
Reini, Karlo, Martin, Simon |
Flamingo-Beobachtung |
dann suchen wir den Aufstieg zum Moutti tou Dia Startplatz. Ein auf einen Baum gemalter Pfeil weist den Aufstieg, der steil durch wegloses Gelände führt. Nur die überall herumliegenden Schrotpatronen der Jäger zeigen und dass wir hier nicht die ersten Besucher sind.
Der Startplatz auf dem Gipfel ist mit einem Teppich ausgelegt damit sich die Leinen nicht im stacheligen Gestrüpp verfangen. Genauer gesagt, er war es einmal, wir finden nur mehr verwitterte Reste des Teppichs. Und einen weißen Plastiksessel, der scheint auf keinem Startplatz zu fehlen.
Der Wind ist zu stark. Nach längerem Parawaiting steigen wir wieder ab, fahren weiter und übernachten in einem einfachen Quartier in Pedoulas in den schneebedeckten Troodos Mountains.
Bei unserem ersten Besuch in Dora bläst starker Wind, Simon ist der einzige der sich zu starten traut.
In Lara Bay am Westende der Insel können wir an der Küste soaren?.
Gleich bei meinem ersten Flug ist es passiert: Der Wind lässt nach, ich verliere Höhe und erreiche die rettende Bucht mit dem Sandstrand nicht mehr. Der schmale steinige Strand zwischen Felsen und Brandung erlaubt es nicht, gegen den Wind zu drehen. Ich bin zwischen Scilla und Charybdis geraten. Mit deutlicher Rückenwindkomponente lande ich auf den groben Steinen.
kurz vor der harten Landung |
"Heißsporn erfliegt Fersensporn."
(©Karlo)
Wäre es zu vermeiden gewesen? Ja. Auf der anderen Seite des kleinen Kaps hätte es eine mittelmäßige Lademöglichkeit gegeben. Die hätte ich nutzen sollen statt zu versuchen die Bucht zu erreichen. Bei nur 20m Höhenunterschied zwischen Start- und Landeplatz hat man nicht viel Zeit nachzudenken.
Die nächsten zwei Tage habe ich Flugpause. Die Freunde fliegen wieder in Lara Bay und in Pissouri.
Flugpause |
Die Ausgrabungen in Pafos beherbergen unter anderem wunderbare Mosaike aus hellenistischer und römischer Zeit, ca. 300 vor bis 300 nach Christus.
Antikes Groundhandling?? |
Am letzten Tag geht sich noch ein Abgleiter? in Avdellero aus.
Allgemeine Informationen
Paragleiten ist in Zypern nicht gerade der Volkssport. Wir haben nur einen einzigen einheimischen Paragleiter getroffen, und der ist Engländer und arbeitet am britischen Luftwaffen-Stützpunkt.Stacheliges Gestrüpp ist überall, und wenn sich die Leinen darin verfangen wird es langwierig. Unbedingt Handschuhe tragen!
Etliche Start- und Landeplätze sind auf Paragliding365, auf paraglidingstart.info, in der DHV-Fluggelände-Datenbank, bei den AirWolves und ein paar bei highlineparagliding beschrieben. Die Informationen sind nicht immer aktuell und manchmal widersprüchlich. Dazu kommt dass die griechischen Ortsnamen auf verschiedene Weisen geschrieben werden können. So findet man beispielsweise den selben Ort unter den Namen Curium und Kourion.
Flüge auf xcontest suchen. Da ist es praktisch dass Zypern eine Insel ist: Mit einem geeigneten Mittelpunkt und Radius lassen sich alle Flüge auf Zypern und nur auf Zypern finden. Aktuell 347 Flüge, der längste mit 57km. Zypern ist also nicht unbedingt ein Streckenfluggebiet.
Hier sind die Start- und Landeplätze auf einer Google Map mit Ebene "DHV" (grün/rot), die Ebene "xcontest" (blau) zeigt die zusätzlich auf xcontest gefundenen Startplätze:
Geld: Im Süd-Teil Euro, im Nordteil ist der Euro offiziell zweite Währung neben der türkischen Lira.
Strom: Adapterstecker für England mitnehmen.
Handy und Internet: Wir haben zeitweise kein Netz gehabt. Im Nordteil bzw. in der Nähe der Grenze fallen nicht-EU Roaming-Gebühren an.
Eine offline-Karte zum Navigieren, Funkgeräte und ein Iridium-Ortungssystem (Spot, InReach) sind empfehlenswert.
Autofahren: Achtung, in Zypern ist Linksverkehr! Auf großen Straßen ist Rechtsabbiegen oft verboten (so wie es bei uns häufiger Linksabbiege-Verbote gibt).