Lex (Alexander) wohnt in Liezen, wo er natürlich mehr Flugmöglichkeiten vor der Haustüre hat als wir Wiener. Er muss - wie die meisten von uns - seine fliegerischen Aktivitäten mit Familie und Beruf abstimmen. Sein Chef hat Verständnis dafür dass er sich an guten Flugtagen Urlaub nimmt. Er bezeichnet sich augenzwinkernd als "Gelegenheitsflieger".
Ebenso wie im Beruf ist er ein Optimierer: er ist bemüht, seine eigenen Grenzen immer wieder ein kleines Stückchen hinaus zu schieben. Wie das gelingt verriet er bei dem sehr lebendigen und persönlichen Vortrag.
Zwei Aspekte wollte er uns vermitteln:
- Wie fliegt man schnell und weit (und motiviert sich dazu - beser gesagt: wie man es schafft sich nicht zu demotivieren)
- Wie übersteht man das unfallfrei
Lex vermittelt nicht das Bild des Spitzensportlers der sich seine Leistungen abringt sondern des - Genussfliegers. Seine Begeisterung über die atemberaubenden Schönheit der Berge kommt 1:1 rüber.
Wie schon bei der Sicherheitskonferenz des Aeroclub und beim Sicherheits-Symposium des Soaring Club wieder einmal meine Mitschrift, so gut ich es halt während des Vortrages zusammengebracht habe, ergänzt mit Fotos von den Folien die ich mit dem Handy gemacht habe.
Danke für die Korrekturen und Ergänzungen von Fliegerfreunden, auch von Lex himself.
Wenn jemandem etwas auf- oder einfällt, lasst mich es bitte wissen.
Genug der Einleitung, ich übergebe das Microphon:
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ECET: "End of Civil Evening Twilight"
(Anmerkung: Es gibt die astronomische, die nautische und eben auch die bürgerliche Dämmerungsgrenze. Jeweils nach dem Sonnenstand definiert)
Nach ECET darf nicht mehr geflogen werden, ein eingereichter Flug wird bei Überschreiten ungültig.
Bei ECET ist es schon richtig finster.
Nach dem Flug ist vor dem Flug: Auswerten, analysieren, lernen.
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Bei schwachen Bedingungen braucht man gutes Material. Sein M6 gleitet bei Turbulenz gut.
Meistens startet Lex in 2..3std Umkreis um Liezen.
Stoderzinken:
Keine Pässe/Winddüsen
keine langen Talquerungen
Nicht wirklich im Frühjahr, eher erst im Sommer
Grente in Südtirol geht früh im Jahr, früh am tag, lange am abend
Hohe Basis
Lex ist immer am tüfteln, man muss sich das Fluggebiet erarbeiten und sich mit den richtigen Leuten zusammen tun.
Eine Außenlandung ist nix böses.
Umkehrthermik Heiligenkreuzkofel
Am Vormittag "sanft schwach",
ab Mittag bis ca. (je nach Jahreszeit und Tageslänge) 16-17h "hart",
ab späten Nachmitag bis Abend "zart" mit den "magic Moments" und der "Belohnung" des Durchhaltens.
Nicht alle diese Flüge waren am Wochenende, wie gesagt, Lex nimmt sich an guten Tagen Urlaub.
Wie erkennt man gute Tage? Alptherm "mäßig" ist OK
Lex nimmt sich am Vortag 1 1/2 Stunden Zeit um die Wetterprognosen zu studieren.
Er hat Wetter-Quickchecks auf seiner Homepage:
Eine Sammlung von Links zu Wetterseiten.
Die kann man sich für sein Fluggebiet auch selbst zusammenstellen.
Wenn die Luft aktiv ist und nur wartet dass sie ablöst dann nützt man das aus. Und wenn man es nur probiert hat...
Man soll den Tag nicht vor der Abschattung loben
Das Wolkentiming ist sehr wichtig.
Mit den richtigen Leuten fliegen
Pfingsten geht immer
Die gleiche Strecke öfter fliegen
Schauen wo die Freunde geflogen sind
tools: doarama, seeYou
Hochleister bringt am Anfang und Ende des Tages etwas
Lex hat seine Flüge auf der Homepage
Bei jedem Flug "Lessons learned" notieren und später wieder anschauen
Hinterher analysieren
Im Frühjahr ist es nicht unbedingt turbulenter. Es kommt mir nur so vor weil ich es nicht mehr gewohnt bin.
Denk dir: Das war eh nur ein Loch, das ist schon wieder vorbei.
Früh starten : länger Zeit um in den Tag zu kommen
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Aussuchen mit wem ich fliegen gehe
Organisches Wachstum
Erlebnisse mitschreiben
Sich von anderen mitziehen lassen
Gegen das Loch nach 2 Stunden
Vario: Oudie von Naviter
hat keine Beschränkung der Wegpunkte. Das Einspielen von Thermikpunkten hat sich nicht negativ auf die Performance des Geräts ausgewirkt.
(wovor in der Bedienungsanleitung des Skytraxx 2.0 gewarnt wird (Anm.d.Bloggers))
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Thermix XC Router von Bernd Gassner
Lex: handverlesene thermikpunkte
Mehr psychologisch. Punkte selbst waren für die Fisch'.
Aber mental mit dem Gelände beschäftigt
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Oberstes drittel: gasen
Mittleres Drittel: cruisen
Unterstes Drittel: Stay airborme
Gute Thermik - gerade Linie
Jetzt schädelts schon 2 Stunden her - nicht aufgeben
In welchen Gebieten führen welche Bedingungen zu welchem Föhn
Ennstal: 3 hPa zwischen Graz und Salzburg OK
"Ich will euch nicht zum Föhnfliegen verleiten, aber es gibt solchen und solchen Föhn"
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Realisieren : heim komme ich immer
Seeyou kostenpflichtig
10 Flüge analysieren
(es müssen nicht 100 sein)
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Angst vor Höhe muss man abbauen, das dauert.
Nicht rational
"Höhe ist Sicherheit." aufs Cockpit schreiben
Flug aufzeichnen und analysieren
Positive Seiten beachten auch wenn ich abgesoffen bin
Geplante Route ins GPS eingeben
Egal wie oberflächlich oder detailliert
Egal ob ich es so fliege
Wettervorhersage:
Prognose Screenshot am Vorabend zur nachträglichen Analyse
ZB. Alptherm bessert Prognose nach
Prognose verstehen lernen
Auch deren Schwächen
Sinken = Gas
So viel Gas wie du dich traust
Vom Hausbergflieger zum Streckenflieger:
"Auch wenn 10000 Leute schon zum nächsten Berg geflogen sind ist es für dich etwas besonderes"
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Latente Angst von akutem Stress unterscheiden lernen
Angst auf rationale Ebene zurück holen
Kälte erzeugt Stress.
Warme, evtl. beheizte Kleidung.
Funk super. Nur sachliche Informationen.
Risiko :
Wie häufig /wie wahrscheinlich / welche Auswirkungen?
Kappenstörung:
Wenn es nach dem ersten Anfahren nicht ok ist dann Fullstall
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Käse-Modell:
Es muss schon sehr viel passieren dass es zu einem Unfall kommt
Pfeil findet Loch
Die letzte aber wichtigste Folie:
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Entspannungsphasen nützen
Andere fragen : kurz halten, keine Diskussion beginnen
Zu hause lang im Gurtzeug sitzen und lesen, fernsehen etc.
Dann sieht man ob das GZ bequem ist und ob nicht irgend etwas drückt wie z.B. die Beschleuniger-Rolle.
Skills erarbeiten, Reaktionszeit verbessern, zb. durch Tischtennis
oder einen gutmütigeren Schirm fliegen
Stresssituation hat Ablaufdatum
Spot erhöht Experimentierfreude
So, unsere Köpfe waren voll.
Gerald Gold animierte die anwesende Fliegergemeinde, doch beim am 2.und3.April beim Bordairline-Bewerb auf der Hohen Wand teiltznehmen.
Davon wird vielleicht noch zu berichten sein?????
Ich hab nix gesagt!
Lex hat auch neue Videos mitgebracht und vorgeführt,
sie sind auch im Internet zu finden:
alles natürlich