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31. März 2019

Testival Hohe Wand 2019



Auch das gibt's: Ein Anti-Murphy-Wochenende. Freitag, Samstag, Sonntag Kaiserwetter, Montag Kaltfront mit Wettersturz. Wenn's umgekehrt ist, dann heißt es "Immer Sauwetter am Wochenende".

Voriges Wochenende hätte Testival sein sollen, aber es wurde wegen der schlechten Wetterprognose abgesagt.

Symphonia.  Bildquelle: phi-air.com


Im Getümmel über der Felswand fällt mir ein Schirm in markantem Design auf. Sieht aus wie ein Absperrband. Und ich stelle fest dass dass er gut fliegt. Beim Näherkommen erkenne ich das Firmen-Logo, den griechischen Buchstaben Φ. Ach ja, ich habe länger nicht mehr in Facebook & Co geschaut, es wird wohl das verschobene Testival sein! Hannes Papesh hält einen Vortrag, und da wird er wohl auch seine Schirme mit haben.

Ich bin ja ein Probeflug-Muffel. Selten nutze ich die Gelegenheit, Schirme Probe zu fliegen. Das sollte man, auch wenn man aktuell nicht daran denkt einen Schirm zu kaufen. Allgemeinbildung, sozusagen.

Am nächsten Tag sitze ich selbst unter dem "fliegenden Absperrband", der Symphonia von Phi. Ich bin kein mutiger Pilot, und bei der zu erwartenden bockigen Frühjahrsthermik war "ein A-Schirm? mit der Leistung eines B-Schirms" nur allzu verlockend.

Viele Zellen, extra Stäbchen?, da wurde nicht gespart. Der Schirm fühlt sich erwartungsgemäß stark gedämpft an. Und hoher Steuerdruck, beim Kurbeln? krieg ich einen ziemlichen "Ärmel". Ebenso erwartungsgemäß berichten die anderen von bockiger Luft, aber mir ist das nicht so aufgefallen.

Und dann schaut man auf alle anderen hinunter und denkt sich: "Ich sitze unter einem A-Schirm!".

Außerdem habe ich einen Icaro Gravis getestet. Namensgeber ist puffinus gravis, der große Sturmtaucher. "Gravis" heißt "schwer", aber der Schirm ist aus leichtem Material gefertigt und zeigt Thermik und Turbulenzen sehr schön an. Gewissermaßen ein Kontrastprogramm zur Symphonia.

Am Sonntag Nordostwind der für eine interessante Situation sorgt: jahreszeit-untypisch trägt es über der Ebene. Von der Wand wegfliegen und auf dem Weg zu den Vorbergen Höhe gewinnen. Das geht sonst nur im Hochsommer.

Was mir außerdem aufgefallen ist: Vor einer Richtungsänderung ist sehr deutlich zu erkennen dass Piloten über die Schulter schauen. Mitte Februar hat es eine - zum Glück glimpflich verlaufene - Kollision gegeben. Und lebhafte Diskussionen danach. Offensichtlich hat das zur Bewusstseinsbildung beigetragen.