Zuschauer wundern sich oft dass es nicht dauernd kracht, weil sich so viele in der Luft tummeln. Mit der wachsenden Anzahl an Paragleitern sind Kollisionen aber ein zunehmend ernst zu nehmendes Thema.
Die Luftverkehrsregeln (BGBl. II Nr. 297/2014) wurden am 13.März dieses Jahres geändert.
Insbesondere ist für uns folgender Paragraph wichtig:
„Besondere Ausweichregeln für Segelflugzeuge, Hänge- und Paragleiter
§ 14a. (1) Wird mit einem Segelflugzeug, Hänge- oder Paragleiter in ein thermisches Aufwindgebiet eingeflogen, in dem sich bereits ein oder mehrere Segelflugzeuge, Hänge- oder Paragleiter befinden, so ist mit dem einfliegenden Segelflugzeug, Hänge- oder Paragleiter in derselben Richtung zu kreisen, wie mit den bereits in diesem Aufwindgebiet befindlichen Segelflugzeugen, Hänge- oder Paragleitern gekreist wird.
(2) Einem im thermischen Aufwindgebiet kreisenden Hänge- bzw. Paragleiter oder Segelflugzeug ist auszuweichen.
(3) Jeder Pilot hat sich, insbesondere beim Hangsegelfug, vor Einleitung einer Kurve zu vergewissern, dass der Luftraum im geplanten Flugweg frei ist.“
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Erstens fällt auf dass Paragleiter, Hängegleiter und Segelflugzeuge gleichberechtigt sind. Bisher mussten Segelflugzeuge uns ausweichen (allerdings kann ich als langsame "Luftboje" nicht viel tun).
Absatz (1) war schon immer so geregelt und wird auch so gehandhabt.
Absatz (2) ist interessant:
In der deutschen Luftbetriebsordnung LuftBO war es schon so geregelt. Bei der Streckenflug-Prüfung gab es ca. 10 Fragen die auf diese damals neue Regelung abzielten, und zwar ohne die sonst übliche Unterscheidung zwischen deutschem und österreichischem Luftrecht. Ich finde es begrüßenswert dass die Regelungen jetzt vereinheitlicht sind.
Andererseits ist klar dass auch die beste Regel und ihre Einhaltung nicht ein gewisses Maß an Vorsicht und Toleranz ersetzen können.
Was in der Theorie so einfach und eindeutig aussieht kann in der Praxis komplizierter sein. "Das thermische Aufwindgebiet" kann aus mehreren aufsteigenden Blasen bestehen, mehrere Bärte können sich zu einem einzigen vereinigen.
Es kommt immer wieder vor dass zwei Piloten meinen die Thermik gefunden und zentriert zu haben, sich ihre Flugbahnen aber dennoch kreuzen oder dass sie sogar frontal auf einander zu fliegen. Vorausschauendes (und aus dem Thermik-Kreis hinaus schauendes!) Fliegen ist nach wie vor lebensnotwendig, die gemeinsame Sicherheit muss vor dem eigenen Höhengewinn stehen.
Absatz (3) finde ich auch sehr sinnvoll. Ich habe es bisher schon so gehalten und habe beobachtet dass auch andere Piloten es so machen. Der berühmte Schulterblick, er bewährt sich bei jeder Fortbewegungsart wie zum Beispiel dem Radfahren. Ein Punkt den insbesondere die Helmkamera-Benutzer beachten müssen, auch wenn es die Qualität des Films beeinträchtigt.
Der gesamte Gesetzestext ist hier nachzulesen:
https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblAuth/BGBLA_2017_II_68/BGBLA_2017_II_68.html