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6. August 2022

Sommer 2022




Der Sommer ist noch nicht ganz vorüber, obwohl gerade eine Kaltfront die (vorläufig letzte?) Hitzewelle beendet hat.
Das ist jetzt ein sammel-post für alle kleineren Erlebnisse, die sich so über den Sommer ereignet haben. Und ich werde noch weiter schreiben, der Sommer ist ja noch nicht vorüber.

Slowenien und Radsberg sind in eigenen posts beschrieben.  

Etrachsee wie jedes Jahr, Wandern, Paddeln, Modellboot fahren, und eben Paragleiten. Heuer wieder "Heim vom Greim" geschafft, wie voriges Jahr. Aber diesmal so richtig. Gleich vom Startplatz weg 1000m aufgekurbelt? und in dieser Höhe weiter geflogen. Mehrmals an der Luftraum?-Grenze von 9500ft (2895m) gekratzt. Bis dahin bin ich nie schneller als 5 oder 6m/s gestiegen, die starken Bärte? scheinen immer großräumig ausgewichen zu sein. Diesmal habe ich 9m/s am Vario? gehabt, und das im ruhigen Geradeaus-Flug. Der Geburtstags-Flug! 

Etrachsee rechts unten im Bild

Der Versuchung, hinunter zu fliegen, vor der Karlhütte zu landen und gleich auf ein Landebier zu gehen, habe ich auch diesmal widerstanden. Vor allem, weil das wenige Stunden vorher jemand probiert hat, und es nicht gut ausgegangen ist. Ich habe ihn herunter kommen gesehen. Es hat nicht gerade wie eine Bilderbuch-Landung ausgesehen, er ist mit starkem Sinken herunter gekommen. Aber der Schirm war offen und das Ganze hat eigentlich kontrolliert ausgesehen. Seine Landung habe ich nicht gesehen. Ich bin ein Stück gegangen um ihn zu finden, hauptsächlich um ihn zu fragen wie sein Flug war, aber ich habe ihn nicht gesehen. 

Auf dem Weg zum Startplatz ist uns dann die Bergrettung mit einem Quad entgegen gekommen - oh,oh! Später, das haben wir nicht mehr gesehen, ist dann der Hubschrauber gekommen. Der Paragleiter soll in einen Baum geflogen sein, 7m vom Baum herunter gefallen sein, und zwar in den Wildbach. Wenn der Schirm vom Wasser mitgerissen wird, dann ist das so ziemlich das worst-case-Szenario.

Am nächsten Tag mit hochfliegenden Plänen gestartet "Heute fliege ich nach Tamsweg". Und schon nach 8km in Schöder bei der Feuerwehr auf dem Boden gestanden. 

Auf der Hohen Wand hat es etliche tolle Flüge gegeben, auch über 100km (nicht von mir). Und am Startplatz war das Gejammer über den "unfliegbaren Juli" zu hören. Das hat eine Diskussion ausgelöst, ob die guten Bedingungen immer unter der Woche herrschen, wenn nur Pensionisten und manche Freiberufler Zeit haben. 

Challenge accepted.

Hier eine Statistik aller Flüge des heurigen Jahres bis Ende Juli.
Ich habe die Tabelle auf xcontest "worldwide flight search" als Textfile kopiert, gefiltert nach "Hohe Wand" und sortiert nach Datum. Für die Auswertung habe ich mir ein Programm geschrieben, in meiner lieblings-Programmiersprache Python und mit der Bibliothek matplotlib. Man kann mit diesen Daten und mit diesem Programm natürlich noch andere Auswertungen machen. Ich habe die durchschnittlichen Punktezahlen pro Monat errechnet und nach Wochentag/Wochenende aufgeschlüsselt.
Dramatisch sind die Unterschiede nicht. Die Statistik ist natürlich mit Unsicherheiten behaftet (wie viele der Flüge wurden online gestellt,...).
Und generell im Juli geringere Punktezahlen als in den meisten anderen Monaten, also "unfliegbar" ist tendenziell nicht ganz so falsch. 


Trotzdem wurden wir auf der Hohen Wand mit herrlichen Flügen belohnt.  Aaaaaa!bendthermik! 


Oberösterreich wie jedes Jahr, und ein Abstecher nach Ternberg.  Diesmal, dazu habe ich mir mein Schneckenhaus ja gebaut, die Hin-und-her-Fahrerei erspart und gleich über Nacht dort geblieben. 

Hochbetrieb am Startplatz

Blick auf Ternberg und auf die Enns

 

Die bekannten Gesichter wieder sehen, lustig herum kurbeln, die Schoberstein-Runde nicht schaffen und Absaufen?, sich das Landebier schmecken lassen. 

Dann doch einmal auf 1800m über dem Schoberstein, da könnte man doch nach Süden weiterfliegen? Man könnte, aber ich konnte nicht. Zu dritt in Breitenau auf dem Boden gestanden. Danke an die Rückholerin! 

 

Das Kletterzeug hängt immer griffbereit im Schneckenhaus, gerade recht für einen Besuch im Kletterzentrum Trattenbach. Durch die Beisteinmauer, die ich schon öfter entlang geflogen bin, gehen ein paar kurze, knackige versicherte Klettersteige.  

Anreise-Tipp: Den Schildern "Kletterzentrum" folgen,aber dann zum Hofstadl-Heurigen Mitterhumer abbiegen. Ich bin daran vorbei gefahren, weil das letzte Schild dort nicht sehr auffällig ist. 

Und dann die Steyr entlang nach Süden fahren für einen Flugtag auf der Hutterer Höss. Ja ja, ich weiß, andere fliegen diese Strecke, statt sie zu fahren. Über die Höss-Panoramastraße zur Mittelstation, wo ich im Wald, vor dem Haus lieber Freunde, campen durfte. 

 

Aufwachen bei geöffneter Schiebetüre (Selbst auf 1400m war es sehr warm) mit Blick in den Wald! Herrlich!


 100m über dem Schrocken, ein atemberaubender Blick ins hochalpine Gelände unter mir! 

Mitten über dem Tal, 600m über der Ortschaft, ein ordentlicher Klapper?. Gut, wenn man weiß, welche Farbe die Stabilo-Leine? hat....
Daniela Altmann, die Flugschul-Leiterin, hat gemeint, dass das hier so üblich ist.  

Zweiter Flug. Der Öttlberg gilt als "Sprungschanze" ins Tote Gebirge, also zu Spitzmauer, Großem und Kleinem Priel. 

Totes Gebirge, ich komme!
(oder auch nicht)

Ich frage zwei Ortskundige, mit welcher Höhe man von der Höss wegfliegen muss, um drüben hoch genug anzukommen. Sie haben gemeint, das kann man nicht sagen, das hängt davon ab. Sie fliegen voraus, ich fliege ihnen nach.
Sie sind schon aus meinem Blickfeld verschwunden, weil ich vor der Talquerung noch länger aufgekurbelt habe. Ich frohlocke schon, weil ich mit 1900m, also 550m über dem Öttlberg, ankomme. Die anderen krebsen tief unter mir herum.
Aber dann nehme auch ich den Aufzug nach unten. 6m/s Sinken. Eine Gleitzahl? von 0,5 habe ich vorher noch nie auf dem Variometer? gehabt!
Ich gebe mich geschlagen und steuere den Landeplatz an. Es ist bekannt, dass der Talwind? hier kräftig wehen kann. Und das tut er. Die Bäume biegen sich. Endanflug mit 0km/h groundspeed. Das Vario hat ein paar Mal gemeldet dass ich gelandet bin, obwohl ich mich noch in der Luft befunden habe.

Auch Lucian Haas, Autor des lu-glidz-Blogs, hat Hinterstoder besucht und ein Interview mit Daniela Altmann geführt.

--- wird fortgesetzt ---

Und hier ist das erste update. 

Sowohl die Hitzewelle als auch die Kaltfront waren weder die letzten noch die stärksten des Jahres. Das Spiel von Hitze und folgenden Gewittern hat sich noch ein paar Mal wiederholt. 

Zurück auf der "Wand" ein paar schöne Flüge. 

Ein zweistündiger Flug, die letzte Viertelstunde nicht freiwillig, weil kein Runterkommen war. 200m über Grund die Ohren? angelegt. 

An diesem Tag ist Karlo von der Hohen Wand nach St. Pölten geflogen und mit dem Railjet heimgefahren. Chapeau! 

Ich schicke mich an, zu Fuß vom Landeplatz über die Völlerin zum Postl zu gehen. Ein Auto mit einer fünfköpfigen Familie bleibt stehen, die Mutter setzt sich nach hinten zu den Kindern und ich darf auf dem Beifahrersitz mit hinauf fahren. Beim Autostoppen (wobei ich ja nicht einmal gestoppt habe) lernt man die nettesten Leute kennen! Danke!

Einmal, bei Ostwind, war es - wenig überraschend - beim Skywalk leeig?. Na gut, auf die andere Seite fliegen, am Startplatz vorbei, dort sollte der Wind anstehen. Ich fliege einem Kollegen nach, der eine Thermik gefunden hat. Ich steige aber nicht, sondern kassiere einen Seiten-Klapper. Ganz gut, wenn man das von Zeit zu Zeit erlebt, damit man in Übung bleibt. 

Nächster Start? Es donnert. Laut Regenradar soll das Gewitter zwar nicht herkommen, aber mir ist es zu unsicher. Die Tandems starten aber, und haben einen feinen Flug. 

Wieder ein anderer Flugtag auf "der Wand":


https://www.xcontest.org/world/en/flights/detail:martinpi/30.8.2022/10:49

Eine Stunde lang hermgegurkt, einmal Vorberge und zurück, dann wollte ich schon landen. Über dem Landeplatz aufgekurbelt? und über der großen Kanzel Ohren angelegt?, damit ich keine Luftraum-Verletzung? begehe. Die Wolken haben so gesaugt, dass ich ohne Kurbeln gestiegen bin. Mit der Höhe könnte man doch etwas anfangen, also los in Richtung Schneeberg. 

Himberg: nix gegangen.
Hengst probieren: ist gegangen.
Zum Schneeberg hinüber.
Ende der Ausbaustrecke 😏
Abgleiter? zum Bahnhof Puchberg.

Zurück zur Mautstelle an der Hohen Wand, wo das Auto steht? Zwei Fliegerkollegen haben bei dem Versuch, diese Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen, eine Odyssee erlebt und haben über 5 Stunden gebraucht.
Ich konsultiere den Fahrplan. Drei Busse, beim Umsteigen insgesamt über eine Stunde warten, und dann bin ich erst noch nicht dort, sondern in Downtown Maiersdorf. Also mit dem Zug nach Wien fahren und das Auto am nächsten Tag holen. 

Öffi-Test #1: 

Am nächsten Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Hohen Wand, vielleicht werde ich das öfter machen. Eineinhalb Stunden von Wien zur Maut, das ist zwar länger als mit dem Auto, dafür umweltfreundlich und außerdem muss man nicht mehr zurück zum Auto wenn man wo anders landet. Mit der Senioren-Vorteilskarte und bei dem derzeitigen Erdgas-Preis ist es sogar etwas billiger als (alleine) mit dem Auto zu fahren. 

Ergebnis des Öffi-Tests:
Es wäre alles super gegangen, kurze Wartezeiten beim Umsteigen, keine Verspätungen.
Rätselraten in Winzendorf, weil der Aushang-Fahrplan nicht mit der Angabe im Internet übereinstimmt.
Aber der Bus kommt pünktlich und .... bleibt nicht stehen.
Ich stehe noch verdattert da, da öffnet sich ein Autofenster "Wo willst hin?"
Es war eine Fliegerkollegin. Vielen lieben Dank für's Mitnehmen!

--- wird fortgesetzt ---

Bis zum Sommerfest auf der Hohen Wand hat der Sommer durchgehalten und uns mit angenehmen Temperaturen und guten, zeitweise sportlichen Flugbedingungen verwöhnt.

Mitte September ist der Sommer ziemlich plötzlich zu Ende gegangen. Regen und Kälte haben eingesetzt und sind gleich wochenlang geblieben. Wir blicken auf einen sehr schönen Sommer zurück. Viel geflogen, schön geflogen. Jetzt hoffen wir, dass sich das Wetter beruhigt und freuen uns auf die hike and fly Saison. Stay tuned, die Nova Hike and Fly Days werden hoffentlich den nächsten Blog-Beitrag füllen.

--- letztes update ---

Jetzt ist der Sommer definitiv vorüber und hat dem (zeitweise) goldenen Herbst Platz gemacht.  Eigentlich sollte das Folgende schon in einem neu anzufangenden Herbst-Beitrag stehen, aber weil es thematisch dazu passt schreibe ich es hier. 

Öffi-Test #2: 

Der Railjet hat wegen einer verspäteten Zug-Übergabe an der Grenze schon in Wien-Meidling so viel Verspätung gehabt, dass ich den Anschluss in Wiener Neustadt nicht mehr erreicht hätte. Also umkehren und doch mit dem Auto fahren. 

Öffi-Test #3: 

Wien Meidling, wie gehabt, der Railjet hat Verspätung, und zwar wegen "people on the track" wie ich aus der englischsprachigen Ansage aufgeschnappt habe. Na gut, in Wiener Neustadt wird es knapp, aber vielleicht holt er die Verspätung wieder auf. 

Das Gegenteil tritt ein. Die Verspätung, die auf dem Monitor zu sehen ist, wächst langsam aber stetig. Noch immer Leute auf den Schienen? Der Zug kommt nach der Planabfahrt des Anschluss-Zuges in Wiener Neustadt an. Durchsage: Die Anschluss-Züge warten unseren Railjet ab, bitte schnell umsteigen. Das hätte ja geklappt. 

Schienenersatzverkehr - problemlos. 

Bus in Winzendorf: Diesmal bleibt er tatsächlich stehen, ich bin der einzige Fahrgast. 

Öffi-Test im dritten Anlauf erfolgreich! 

Zu Fuß von der Mautstelle zum Startplatz, das wird meiner Kondition gut tun. Wieder nicht geschafft. Ich bringe es nicht über mich, zu sagen dass ich zu Fuß gehen will, wenn jemand stehen bleibt um mich mitzunehmen. Danke für das Mitnehmen!





 

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