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8. Mai 2018

Schoberstein - Fly ohne Hike




Mit dem Yeti auf den Schoberstein! Der Schoberstein ist ein hike-and-fly-Berg, also ein Berg auf den man nicht hinauf fahren kann sondern hinauf gehen muss. Da ist es nur logisch dass ich mit dem Yeti, also meinem hike-and-fly-Schirm, den Schoberstein erklimme.

Nicht ganz, die Geschichte hat sich ein bisschen anders zugetragen.

Wir sind wieder ein paar Tage im Mühlviertel, und wenn das Wetter passt fahre ich nach Ternberg zum fliegen.



Unser Auto ist in der Werkstatt und wir haben einen Ersatzwagen bekommen - einen kleineren. Da passt der Atlas mit dem Liegegurtzeug unmöglich zu all dem anderen Gepäck hinein. Und deshalb kommt der Yeti mit dem Wendegurtzeug mit. Nach all den Jahren fliege ich den Yeti immer noch gerne. Er ist mitteilsam und wendig, gar nicht so wie man es für einen A-Schirm erwarten würde.

Bei früheren Ternberg-Besuchen haben die "alten Hasen" erzählt dass sie zum Schoberstein geflogen sind. Mir hat das gehörigen Respekt abverlangt, denn zum Anstieg in Breitenau bei Molln fährt man ganz schön lang mit dem Auto. Aber in der Luft(!)linie ist es nicht so weit zum Schoberstein.


Michael zeigt einen perfekten Start


Für meinen nächsten Flug in Ternberg habe ich mir vorgenommen, auch zum Schoberstein zu fliegen. Und vor allem: Mich nicht (wieder) im Trattenbachtal zu versenken. Andererseits, die Landemöglichkeiten und den Wanderweg zurück nach Ternberg habe ich ja bei früheren Flügen ausgibig erkundet...

Erst einmal Höhe "tanken". Die Berge entlang fliegen und auf Thermik hoffen oder die Diretissima nehmen? Ich fliege mit Rückenwind und entscheide mich für die direkte Variante.

Drüben angekommen den Bergkamm des Koglersteins hin und her fliegen, den Leuten im Gastgarten des Schobersteinhauses zuwinken und über der Pfaffenmauer versuchen wieder Höhe für den Rückflug zu sammeln. Ein Nova Phantom macht es vor, aber mir gelingt nicht so gut. Ist ja auch ein ungleicher Wettkampf. Unten viel Wald, aber auch große Wiesen und vor allem ein Gasthaus mit vielen geparkten Autos, da nimmt mich sicher jemand mit falls ich es nicht zurück schaffe.

Der Pessimismus war unbegründet. Ich komme gut gegen den Wind und erreiche den Landeplatz locker. Aber schon landen gehen? Nach etwas Suche finde ich einen Bart der mich von 700m auf 1400m bringt. Dabei zeigt sich doch noch eine Eigenheit des A-Schirms. Die Steuer-Kräfte sind größer, und so strengt mich das lange Kurbeln ziemlich an.

Was mache ich jetzt mit der Höhe? Spazieren fliegen, Sightseeing über Ternberg, vielleicht geht dort noch etwas? Da ist noch nie was gegangen, einmal muss es doch sein... Ich finde keine Thermik mehr und steuere den Landeplatz an.

In der Nähe des Landeplatzes wohnt ein Bussard der auf die Paragleiter "hasst", also der sie aus seinem Revier vertreiben will. Auch mich sieht er als Feind an, ich tue ihm natürlich den Gefallen und lasse mich "vertreiben". Welch ein Anblick, dieser große Vogel sieht aus nächster Nähe wirklich imposant aus!

Nicht alle Piloten sind so glimpflich davon gekommen, ein Kollege musste seinen Schirm reparieren wie das folgende Video zeigt:



Danke an den Gleitschirmverein hang-loose aus Gramastetten für den Bericht.


Hier mein Flug auf Doarama...



... und auf xcontest. Ein kleines FAI-Dreieckerl? ist es geworden.


Wie sagt man so schön? Es kommt nicht auf die Länge der Strecke sondern auf die Breite des Grinsers an.